Spezielle Etiketten auf einer dunklen Flasche, vorne steht «Ähua», hinten «shake it, baby, shake it»: Unsere jüngste Weinlinie hat es in sich und verspricht ein Weinerlebnis auf einer ganz anderen Ebene. Die Geschichte hinter diesem Produkt hat ihren Ursprung in meinen Wanderjahren. Alles begann in Österreich, wo ich zum ersten Mal in
Kontakt mit Naturweinen gekommen bin. Die Natur zu spüren, die Rebsorte, den
Wein wie er ist zu geniessen, zu erleben – ich war augenblicklich verliebt in diese Art der Produktion. Eine Faszination, die mich nicht mehr loslässt…
Schwache Ernte, starker Naturwein
Im Herbst 2017 kam ich zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder zurück nach Hause auf den elterlichen Betrieb. Nach Ernten in Österreich und Neuseeland sowie dem Studium im deutschen Weinsberg war mein Erfahrungsrucksack bereits etwas gefüllt. Es war das Frostjahr 2017, ein katastrophales Jahr mit wenig Ertrag. Zu allem Übel musste sich mein Vater Hansueli noch am Knie operieren lassen. Also übergaben meine Eltern mir die Verantwortung für die Ernte. Meinen ersten richtigen Herbst zu planen, zu organisieren und durchzuführen, war eine wahre Freude für mich. Vielen Dank für das Vertrauen!
Auch wenn letztlich alle Trauben den Weg in den Keller gefunden haben, gebe ich zu, dass die Herbstwochen damals durchaus chaotisch waren. Eine weitere grosse Herausforderung waren die vielen Kleinmengen verschiedener Rebsorten, die die Natur damals hergab, beispielsweise der Sorte Gewürztraminer. Da wir davon wirklich nur ganz wenig ernten konnten, hatte ich die Idee, daraus den ersten Naturwein des Weinguts Rebhalde zu produzieren. Ganze 50 Liter, also eine Mikro-Vinifikation resultierte aus den Trauben, spontan vergoren und unfiltriert, damals noch in einer Tonflasche. Eine kleine, aber feine Produktion von 65 Flaschen. Diese
Weine waren denn auch rasch vergriffen und wir stellten uns die Frage, wie wir weiterfahren möchten. Meine Meinung war klar: Ich wollte Naturweine produzieren und verkaufen. Mein Vater legte mir damals die Sorte Roter Räuschling nahe. Er sollte Recht behalten, die Sorte eignet sich perfekt für Naturwein. Ab dem Jahr 2018 haben wir den Roten Räuschling zur Produktion von Naturwein ausgebaut, die Ähua-Line war geboren.
Die Auflösung führt nach Neuseeland
Eine Frage bleibt nach wie vor offen: Weshalb heisst der
Wein nun Ähua? Die Antwort ist einfach, ein bisschen philosophisch und witzig zugleich. In Neuseeland lernte ich während nicht nur das Land und den
Wein kennen. Ich fand einige neue Freunde, darunter auch Māori, also Angehörige der indigenen Bevölkerung Neuseelands. Die Geschichte und die Kultur der Māori fasziniert mich bis heute sehr. In nächtelangen philosophischen Gesprächen bei Mondschein und
Wein habe ich viel darüber erfahren und gelernt. Und so habe ich diesen Begriff aufgeschnappt, «āhua», was auf Māori für Aussehen, Zustand, Charakter, Ähnlichkeit, Natur, Figur und Form steht.
Witzig: Der fehlerhaften Kommunikation zwischen uns und der Druckerei, die unsere Etiketten produziert, ist es zu verdanken, dass aus «āhua» das berndeutsch anmutende «Ähua» wurde, was immer wieder für Gesprächsstoff sorgt.